EMINE CAMBEL

Wer die Industriedenkmale der Ruhrmetropole betrachtet, gerät in den Sog einer Atmosphäre von fast vergessener Energie und Kraft. So wie die industrielle Kraft den Urstoff der Kohle gefördert hat, will die RuhrChansonnale konzeptionell nach dem geistigen Stoff des selbstgesungenen Liedes graben.

Emine Cambel ist ein Kind des neuen Ruhrgebietes. Ihre musikalische Grundbildung erhielt sie am Leibniz Gymnasium in Gelsenkirchen und dann auch in einem Chanson-Workshop von Maegie Koreen innerhalb des Programms Kultur und Schule des Landes Nordrhein-Westfalen.

In ihrem Gesang vereint sie ihre Ruhrgebietsseele mit der musikalischen Tradition ihrer türkischen Heimat. Die alten Wurzeln in lyrischen Texten von hoher Qualität wurden von Mund zu Mund weitergegeben bis sie diese junge Sängerin im Herzen des Ruhrgebietes erreicht haben.

Sie will mit ihrem Gesang in erster Linie berühren, bei den Zuhörern Saiten der Zärtlichkeit und Melancholie anschlagen, die sie vorher vielleicht gar nicht kannten. Und dabei erscheint sie uns wie ein Kind mit zwei Herzen (das eine mit blondem das andere mit schwarzem Schopf), von den Zahnrädern der Fließbänder geformt, nachdem ihre Vorfahren aus Anatolien ins Ruhrgebiet kamen. Heute präsentiert Emine Cambel eine Klangfarbe des Ruhrgebietes.